Ohne Vertrauen ist alles nichts - Der New Management Podcast
Ohne gegenseitiges Vertrauen können Menschen nicht erfolgreich zusammenarbeiten. Das gilt für Teams, für Abteilungen, für die gesamte Organisation. Davon ist Karin Lausch überzeugt, Coach und Organisations-, Team- und Führungskräfteentwicklerin aus Hamburg.
Karin hat ein Buch geschrieben darüber, wie Menschen Vertrauen aufbauen und Vertrauen schenken. Und darüber, was Organisationen tun müssen und wie sie sich strukturieren müssen, um Vertrauen überhaupt möglich zu machen. Es heißt „Trust me. Warum Vertrauen die Zukunft der Arbeit ist“, es erscheint am 17. Oktober bei Haufe.
**Vertrauen ist lernbar **
Die Gesellschaft sei heute geprägt von einer tiefen Vertrauenskrise. Gründe dafür seien die vielfältigen Krisen, die wir gleichzeitig erleben. Dennoch sei Vertrauen lernbar. „Ich kann jederzeit entscheiden, einem Menschen, einer Organisation zu vertrauen“, sagt Karin Lausch. Natürlich gebe es eine individuelle Disposition zu mehr oder weniger vertrauen, das berühmte Urvertrauen habe ein Mensch oder eben weniger. Und viel hänge an der individuellen Sozialisation. Dennoch: „Wir alle können uns für das Vertrauen entscheiden.“
Wir können nicht darauf warten, dass das Gegenüber sich als vertrauenswürdig erweist.
Dabei stehe das Vertrauen schenken immer am Anfang. „Wir können nicht darauf warten, dass das Gegenüber sich als vertrauenswürdig erweist. Das ist mein Appell an alle. Wir können nicht warten, dass die Welt sich als würdig erweist, denn dann würde sie es wahrscheinlich nicht tun.“ Denn wann hätten die Welt und das Gegenüber ausreichend Beweise für ihre Vertrauenswürdigkeit geliefert? „Wenn wir immer warten, begeben wir uns in ein Abhängigkeitsverhältnis, in dem Macht eine große Rolle spielt. Und genau das wollen wir ja nicht“, meint Lausch.
**Ohne Vertrauen entsteht kein Vertrauen **
Karin Lausch vergleicht das im Buch mit Investments in Start-ups. „Wir investieren Geld, weil wir den Menschen vertrauen, und ihnen, ihrer Idee und ihrem Produkt zutrauen, erfolgreich zu werden. Wenn wir nicht investierten, würde auch nichts entstehen.“
Sinn ist etwas Individuelles, das Unternehmen kann Sinn nicht vorgeben. Damit die Menschen aber ihren individuellen Sinn erleben können, braucht es Vertrauen.
Wie kommen Organisationen nun dahin, eine vertrauenswürdige und vertrauensvolle Institution zu sein, in der Menschen sich entfalten und wirksam werden können? „Das Thema Vertrauen ist so komplex, dass wir nicht einfach einen 12-Punkte-Plan abarbeiten können, an dessen Ende dann das vertrauenswürdige Unternehmen steht“, sagt Karin Lausch. Aber: „Es gibt bestimmte Werte, auf die man immer wieder gucken kann“. Einer davon sei Sinn. „Wir sprechen seit Jahren davon, dass Menschen viel besser sind in dem, was sie tun, wenn sie Sinn in ihrer Arbeit finden. Sinn ist etwas Individuelles, das Unternehmen kann Sinn nicht vorgeben. Damit die Menschen aber ihren individuellen Sinn erleben können, braucht es Vertrauen.“
**Sinnerleben ist entscheidend **
Weil Menschen, die strikt kontrolliert werden, nur vorgefertigte Arbeitsschritte erledigen dürfen, keinen Sinn erleben können. „Sinn braucht Freiheit, Freiheit braucht Vertrauen“, davon ist Karin Lausch überzeugt.
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