Innovationsbremse: Ist Deutschland nicht radikal genug?
Schwimmende Fabriken auf dem Meer und CO2-freie Städte der Zukunft – Was hier nach Science Fiction klingt, ist in anderen Teilen der Welt schon Realität. Raphael Gielgen, Trendscout bei Vitra, berichtet im New Management Talk von seiner Reise nach Saudi-Arabien, von Projekten, die unsere Vorstellungskraft übersteigen und was wir davon lernen können.
"Es beeindruckend, wie andere Länder radikal auf Innovation setzen und bereit sind, Risiken einzugehen", sagt Gielgen. In Saudi-Arabien entstehen unter dem Projekt NEOM Städte der Zukunft, die nicht nur in ihrer Größe, sondern auch in ihrer Konzeption beeindrucken. Hier werde in Dimensionen gedacht, die uns in Europa fremd erscheinen.
Die Innovationssprünge stagnieren in Deutschland und Europa, doch woran liegt das? „Wir sind die Könige der Standards“, zitiert Gielgen seinen Freund Dr. Alexander Rieck, Gründer und Partner des Architekturbüros LAVA. „Wir haben es geschafft, jedes Produkt so zu spezifizieren, dass es überall auf der Welt gebaut werden konnte. Das ist so tief in uns drin, dass dieser Standard und die damit verbundenen Prozesse, Strukturen und Entscheidungswege in uns verankert sind.“ Doch das bremse unsere Innovationssprünge.
Uns fehle es an Radikalität und Mut, auch mal Risiken einzugehen. Was wir tun können, um uns von diesen Denkmustern zu lösen? „Nicht nur den Tellerrand, sondern bewusst die Küche verlassen.“, fordert Gielgen.
Die von Raphael Gielgen erwähnten Links zum Nachlesen und Reinhören:
Podcast Bayrischer Rundfunk: Saudi Arabien – Feind oder Freund? https://www.br.de/mediathek/podcast/dossier-politik/saudi-arabien-freund-oder-feind/2088843
The Line: https://www.neom.com/de-de/regions/theline
Oxagon: https://www.neom.com/de-de/regions/oxagon
Pressemitteilung ifo Institut:
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